Polen 2011 Polen 2011

Stadt der hundert Türme Stadt der hundert Türme

Montag morgens ging es endlich wieder los.

Ich freute mich schon total, daher verärgerte es mich nicht einmal, dass wir wesentlich später starteten als geplant war.

Wir steuerten auf direktem Weg Prag an. Ok, Prag liegt nicht in Polen, aber ich wollte schon immer mal dorthin, das war mir der Schlenker nach Tschechien wert.
Bis in die goldene Stadt lief alles wie am Schnürchen.
Kaum Verkehr und schönes Wetter – was will man mehr?

Arthur hatte auch schön brav die Wegbeschreibung zu unserem Hostal ausgedruckt. Vielleicht hätte er aber auch mal drauf schauen sollen.
So fuhren wir erst mal von der falschen Seite in die Stadt hinein und standen ratlos im Getümmel. Zum Glück hatte mein Stadtführer eine herausnehmbare Karte, welche ich auch gleich auf der Motorhaube eines Polizeiautos ausbreitete.
Mit Hilfe der Polizisten wurde der kürzeste Weg zur Unterkunft ermittelt –allerdings hatten die freundlichen Helfer die Einbahnstrassen nicht berücksichtig. Daher fuhren wir des Öfteren verkehrswidrig durch die Stadt – Hauptsache die Richtung stimmte.

Endlich hatten wir das im Norden gelegene Hostal `Sir Tobys´ erreicht. Unsere Bikes durften im Garten verschnaufen, während wir unser Gepäck in den zweiten Stock schleppen mussten.

Raus aus den Motorradklammotten und rein in die Jeans. Mit Stadtplan und Reiseführer bewaffnet erkundeten wir erst einmal die nähere Umgebung. Wir streiften gemütlich durch die Stadtteile Holesovice, Bubenc und schlenderten durch den Stromovkapark und die alten Jugendstil-Meesehallen. Natürlich durfte ein typischer Tschechenmarkt nicht fehlen.

Etwas platt kamen wir wieder im Hostal an, daher schlummerten wir erst einmal eine Stunde bevor uns der Hunger erneut vor die Tür trieb. Gerade mal zwei Häuser weiter entdeckten wir eine hervorragende Pizzeria, in der wir es und richtig gut gehen ließen, bevor wir in unsere antiken Eisenbetten fielen.

Am nächsten Morgen packte uns das Touri-Fieber und wir liefen auf direktem Weg in die Prager Neustadt. Vom Wenzelplatz, das Nationalmuseum bis hin zum Geburtshaus von Rilke steuerten wir alle Sehenswürdigkeiten an bevor wir in der Prager Altstadt auf tausende von weiteren Touristen trafen.

Am Staromestske namesti, der zu den schönsten Plätze der Welt zählen soll, gönnten wir uns eine Pause und bestaunten das bunte Treiben auf dem Platz. Hier fand eine für uns undefinierbare Veranstaltung statt und so wummerten die Bässe durch die schönen alten Fassaden.

Über das jüdische Viertel Josefov legten wir den Heimweg zurück. Unsere Füße qualmten.
Den Abend ließen wir in unserer Pizzeria und mit der Routenplanung für den nächsten Tag ausklingen.