Nordkap Nordkap

Home Sweet Home Home Sweet Home

Am nächsten Morgen mussten wir länger als gewöhnlich warten bis die Zelte einigermaßen abgetrocknet waren.

Als endlich alles gepackt war fuhren wir nach Trelleborg.
Nach 240 km hatten wir die Nase voll von der Autobahn und bogen auf Nebenstraßen ab.
Nach kurzer Regenetappe konnten wir in der Abendsonne an der Ostseeküste entlang fahren.

In Trelleborg kauften wir uns die Fährtickets nach Rostock und reihten uns in die lange Warteschlange am Terminal ein.
2,5 Stunden mussten wir warten bis die Fähre kam und wir endlich an Bord gehen konnten. Zügig suchten wir uns einen Schlafplatz und wurden unter einer Treppe fündig.

Ich machte unser Lager fertig, während Konni und mein Papa mal wieder der Nahrungsaufnahme fröhnten. Ich schlief recht unruhig. Konni hingegen hätte man wieder wegtragen können und mein Paps verbrachte die Nacht eher sitzend als liegend.

Um halb sieben liefen wir in den Rostocker Hafen ein. Im Morgengrauen legten wir an und fuhren von der Fähre.
Kurz nachdem wir an Land gingen musste Konni seine Kette spannen, doch die war bereits so ausgeleiert, dass das ein Ding der Unmöglichkeit war.

Wir fuhren weiter und Konni wurde in meinem Spiegel immer kleiner. Ich hielt an und wartete. Ich sah wie Konni auf dem Seitenstreifen stand und wieder an seiner Maschine rumschraubte, um kurz darauf sich und sein Bike an die Leitplanke zu legen. Er hatte beim Spannen der Kette vergessen die Achse wieder festzuziehen.

Wie typisch!:-)

Da wir keine Lust hatten nur Autobahn zu fahren, entschlossen wir uns dazu wenigstens die Mecklenburger Seenplatte auf dem Landweg zu durchstreifen.

Als wir fast nur noch mit Luft fuhren, kehrten wir auf die Autobahn zurück. In der Hoffnung hier eine Tankstelle zu finden. Weit und breit war nichts zu sehen. Also teilten wir den kleinen Rest Sprit, den wir als Ersatz im Kanister dabei hatten, auf die Maschinen auf und fuhren spritsparend weiter. Endlich kam eine Tankstelle und wir füllten die Tanks bis an den Rand.

Kurz nach Hof waren wir so müde, dass wir dringend eine Pause einlegen mussten. Wir aßen kurz und legten uns dann breit verstreut auf die Parkplatzbänke und den Boden.

Alle drei schliefen fest. Man hätte unsere Motorräder einfach mitnehmen können, denn wir hätten das zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht bemerkt. Einigermaßen fit fuhren wir weiter in Richtung Heimat, wobei ich durch die fantastische Idee einer Stauumfahrung am Nürnberger Kreuz, eine kostenlose Stadtrundfahrt durch Nürnberg erhielt.
Dieser Umweg hatte mehr Zeit gekostet, als wenn wir im Stau geblieben wären.

Inzwischen tat uns jeder Knochen weh und die Hinterteile waren plattgesessen wie Flundern.

Die letzten 250 km fuhr ich fast nur noch Vollgas. Ich wollte jetzt heim, runter vom Bike. Mir tat echt alles weh!

Um halb neun rollten wir in Dettingen ein, wo wir von meiner Mama mit einem tollen Abendessen empfangen wurden.

Diese zwei Wochen waren wie im Flug vergangen.
Natürlich war die Zeitspanne für diese lange Strecke viel zu kurz bemessen, doch leider war es zu dieser Zeit nicht anders möglich.

Mich haben die bereisten Länder sehr beeindruckt und ich habe mir fest vorgenommen dorthin zurückzukehren.

Diese Reise mit meinem Vater gemeinsam unternommen zu haben, bedeutet mir auch jetzt noch sehr viel. Es ist einfach schön, mit dem Menschen, den man am meisten liebt so viel tolle Eindrücke teilen zu können.

Danke Paps!

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