Peru 2008 Peru 2008

Inka-Trail - Tag 1 Inka-Trail - Tag 1

Der Morgen war schneller da als mir lieb war. Ich war total erledigt. Völlig übermüdet und mit Scheißerei auf den Trail – das konnte ja heiter werden. Das versprach ganz großes Kino zu werden!
Zum Glück sollte die Tour erst gegen Mittag los gehen, denn morgens schüttete es wie aus Kübeln und es war saukalt.
Um 12 Uhr wurde ich von Cesar, dem Guide, in meiner Unterkunft abgeholt. Ich muss echt grauenhaft ausgesehen haben, denn er fragte mich gleich, ob es mir gut gehe. Darauf hin berichtete ich ihm von meinen flinken Beinchen, welche die ganze Nacht zwischen Bett und WC hin und her geflitzt sind. Er lachte nur und meinte mit einem Schulterklopfen:” Das wird schon wieder.” Ich sollte ihn eines Besseren belehren, denn auf eine 45 minütige Autofahrt – wohlgemerkt reine Fahrzeit – kamen mindestens 20 spontane Haltemanöver, wo ich hinter einen Busch sprang. Ich spielte wirklich mit dem Gedanken, den Inka-Trail abzusagen. Schließlich hatte ich keine konkrete Vorstellung was da auf mich zukommen sollte und ich fühlte mich jetzt schon wie durch den Fleischwolf gedreht. Mein Kreislauf vollführte wahre Eskapaden und mein Darm wollte sich irgendwie nicht beruhigen.
Am Startpunkt KM 81 traf ich dann auf den Rest der Gruppe. Es war eine sehr herzliche Begrüßung denn ich hatte alle 5 Teilnehmer schon vorher irgendwo mal kennengelernt.
Die Träger wiegten das Gepäck und verteilten es gleichmäßig.
Nach einer ausführlichen Passkontrolle betrat ich nun den wohl berühmtesten Wanderweg Südamerikas, den Camino de Inka.
Während dieser ersten Etappe bekam ich von den Erzählungen Cesars über Fauna und Flora relativ wenig mit, denn ich musste alle 10 min hinter einem Busch verschwinden.
Das hatte auch Vorteile, denn so konnte ich die super schöne Landschaft und die inzwischen brennende Sonne länger genießen.
Unter normalen Umständen ist der erste Teil des Inka-Trails echt ein Spaziergang, aber für mich mit miener Scheißerei waren die nur 2,5 Std Gehzeit – gefühlte 8 Std. – mega anstrengend. Mit starken Kreislaufproblemen erreichte ich das erste Nachtlager. Die Zelte hatten die Träger schon aufgebaut und so belagerte ich, nach einer kurzen Katzenwäsche im saukalten Fluß, sofort mein Einzeltappartment und fiel erschöpft in einen traumlosen und unendlich tiefen Schlaf.

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