Peru 2008 Peru 2008

Willkommen in einem Molloch Willkommen in einem Molloch

Nach einem unruhigen Flug landete ich 17:50 Uhr Ortszeit in Lima.
Müde, aber erfreut stellte ich mich brav ans Gepäckband und musste Ewigkeiten auf meinen Rucksack warten.
Als ich meinen Kleiderschrank dann endlich hatte durfte ich den am Zoll dann auch gleich wieder vollständig auspacken.
Nach der zeitraubenden Kontrolle freute ich mich erst mal auf frische Luft. Als ich aus dem Terminal ins Freie trat wurde ich sofort von zahlreichen freundlichen Taxifahren umringt. Eigentlich wollte ich frische Luft in meine Lungen saugen, doch bei dieser nach Abgas stinkenden Atmosphäre ein Ding der Unmöglichkeiten. Ich stieg in ein Taxi und ließ mich in meine erste Schlafstätte bringen. Ich wurde ja schon in Deutschland vor dem Verkehr in Südamerika gewarnt, aber so schlimm hatte ich es mir wirklich nicht vorgestellt.
Hier gilt die Straßenverkehrsordnung “wer bremst verliert und wer lauter hupt hat Recht”.
Als ich aus dem Taxi stieg, begann für mich ein Spießroutenlaufen über den längsten Zebrastreifen, den ich jemals überquert habe. Mit meinem Rucksack legte ich einen neuen Humpelstreckenrekrod hin, der locker für eine Goldmedaille bei den Paralympics gereicht hätte. Wohlbehalten, aber mit zu viel Adrenalin im Blut erreichte ich die rettende gegenüberliegende Straßenseite. Ich checkte im Hotel ein, gönnte mir 2 Bier in der Hotelkneipe und fiel dann nach einer kalten Dusche erschöpft ins Bett.
Gut ausgeschlafen begab ich mich dann zu einem spartanischen Frühstück, welches aus 2 Weißtoast, etwas Marmelade und verdünntem Orangensaft bestand. Zwei Snickers beruhigten dann meinen knurrenden Magen.
Mit einem Tagesrucksack und Stadtplan bewaffnet stürmte ich in die erste Wechselstube, um danach das historische Stadtzentrum von Lima zu besichtigen.

Lima ist verrückt und wundervoll – und manchmal auch wie der wilde Westen. Man schätzt, dass sich über 11 Mio. Menschen in Perus Hauptstadt drängen. In Lima Centro befinden sich sehr interessante Kolonialgebäude, vor allem rund um die Plaza San Martin, dem Parque de la Cultura und der Plaza Mayor.
Die Plaza Mayor ist das Herz von Lima. Hier treffen alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten aufeinander. Der Bronzebrunnen in der Mitte des Platzes wurde 1650 errichtet. Von hier aus werden alle Kilometerentfernungen des Landes angegeben.
Ansonsten gleicht die Fußgängerzone einer bunten Mischung aus Kitsch und Design.

Im Nordosten von Lima thront stolz der 409m hohe Hügel San Cristobal über der peruanischen Hauptstadt. Der Weg zum Gipfel und zum Aussichtspunkt Mirador führt durch einer der ärmsten Viertle von Lima. Ich wäre gerne dorthin gegangen, aber ich hielt es dann doch für besser nicht gleich in den ersten Tagen das Schicksal herauszufordern,.

Da der 1. Mai auch in Peru ein Feiertag ist, wurde ich gleich an meinem ersten Tag Zeugin eines farbenprächtigen und musikalischen Umzuges durch die Stadt. Eines stellte ich hiermit gleich fest – die Peruaner können feiern bis spät in die Nacht und dabei durfte ich nicht fehlen…

Am nächsten Tag packte ich meine sieben Sachen und verließ mit einem Bus diese riesige Metropole. Umso weiter man sich vom Stadtkern entfernte, desto ärmlicher wurden die Behausungen.
Der Panamericana folgend ging es weiter in den Süden.

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