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Buddha und die Mönche Buddha und die Mönche

Von Pokhara aus, machten wir uns auf den Weg Richtung Süden.

Unser erwähltes Ziel ist für hundert Millionen Buddhisten in aller Welt ein Ort mit besonderer Bedeutung. Lumbini – die Geburtsstelle von Buddha dem Erleuchteten.

Der Weg nach Lumbini war fuer mich sehr genussvoll, denn die Straßen schlängelten sich durch wunderschöne Landschaften mit wenig Verkehr.
Als wir Lumbini erreichten, löschten wir erst einmal unseren Durst, denn es war den ganzen Tag über super heiß und jeder von uns trank in der letzten Zeit einfach zu wenig.

Im Dunkeln starteten wir dann die Suche nach einer Bleibe.
Wir wollten diesmal etwas Besonderes und steuerten die “Tashi Rabten Ling Monastry”, ein “Center for Buddhist Monastic Studies”, an. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen und die Zimmer waren sehr sauber.
Allerdings war es nachts brütend heiß und so fand kaum jemand richtig in den Schlaf.

Mit den ersten Sonnenstrahlen stand ich auf, um pünktlich bei der Gebetszeremonie der Mönche morgens um 05:30 Uhr im Tempel beizusitzen.
Es war wirklich sehr beeindruckend, wie die jungen Mönche ihre Gebetsverse sangen, wobei manche mit dem Oberkörper in einem Trance ähnlichen Zustand vor und zurück wippten.
Andere hingegen machten mehr Blödsinn und mussten sich des Öfteren das Lachen verkneifen. Unterbrochen wurden die Verse von einer Art Musik, wo die Mönche trommelten, in Hörner bliesen und mit den Fingern schnippten. Danach trat für kurze Zeit Stille ein, bevor ein neuer Vers angestimmt wurde.
Das Ganze ging ca. 1,5 Stunden und endete mit dem Austeilen von einem Hefebrötchen und einer weißlichen Trinkflüssigkeit, die vom Aussehen und Geschmack starke Ähnlichkeit mit gekochtem Reiswasser hatte. Dafür lag das Brötchen wie ein Backstein in meinem Magen.

Nach der Zeremonie studierten die Mini-Mönche in kleinen Gruppen über Büchern und Hefte. Die sehr friedvolle und ruhige Stimmung wurde ab und an durch Lachen durchbrochen, was mich zum Schmunzeln brachte. Es war einfach schön, dass auch Kindermönche einfach nur Kinder mit kindlichen Bedürfnissen sind.

Der Obermönch begleitete uns dann auf das Gelände, wo sich die unumstrittene Geburtsstelle von Buddha befindet.
Was ich allerdings als Oberfrechheit empfand war, dass man alleine durch das Mitführen eines Fotoapparats extra Eintritt bezahlen musste.

Danach schauten wir und noch einige kleinere Tempel an und wurden sogar in einem davon, von einem Mönch gebeten mit ihm gemeinsam für 10 Minuten zu meditieren und an Nichts zu denken, was sich als gar nicht so einfach herausstellte.

Nachdem wir unsere knurrenden Mägen beruhigt hatten, packten wir unter Beobachtung der Mönche unsere sieben Sachen zusammen.

Großes Gelächter erzeugte das Bild, als der Obermönch sich auf eines unserer Motorräder setzte und mit den Füßen kaum die Fußrasten erreichte.
Nach einem Abschiedsfoto fuhren wir dann in den Westen. Wir wollten so nahe an die Grenze wie möglich.

Es dämmerte bereits, als wir den Bardia Nationalpark erreichten und mir 7 km vor Thakurwara der Kofferträger erneut brach.
Im 2. Gang schlich ich mich über den Schotter, denn meine Alu-Koffer wurden nur noch von den Zurrgurten der Reifen und der Packrollen gehalten.
Jetzt war wirklich nichts mehr zu retten und so leerte ich meine Koffer und verstaute alles in Packsäcke. Als fahrendes Hochhaus machte ich mich am nächsten Morgen auf den Weg zur nepalesischen Grenze. Meine Koffer musste ich schweren Herzens zurücklassen.

Dieter, wenn Du dass jetzt liest, dann freue Dich schon mal über einen neuen Auftrag:-)

Mittags um 12 Uhr verließ ich nach 3 Wochen und 2380 gefahrenen Kilometern Nepal am Grenzübergang Mahendranagar.

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