Als wir um 6:45 Uhr am Hafen von Korfu waren, suchten wir erst mal nach unserer Fähre. Die hatte aber noch gar nicht angelegt und so warteten wir mit hunderten von anderen Passagieren.
Kaum auf dem Schiff und schon breitete ich mein Nachtlager auf, denn ich war hundemüde und wollte nur noch schlafen. Die Costa-Fressnarkose hatte einfach noch nicht nachgelassen.
Ich erwachte erst wieder, als wir im Hafen von Igoumenitsa wieder ablegten und Kurs auf Venedig nahmen. Ich war einfach nur faul und hörte Musik, während Konni las. Zum Abendessen konnte Konni mich endlich aus der Waagrechten in die Vertikale bringen und so verlies ich faulig meine Schlaftüte.
Als wir gemütlich beim Essen saßen, zogen drei Gewitter über uns weg und durch den starken Regen bestand die Gefahr, dass wir über die Nacht hinweg nasse Füße bekommen könnten. Genau wie hundert andere suchten wir uns irgendwo einen trockenen Schlafplatz. Wir fanden einen im Mittelschiff-genau unter der Treppe der Discothek und des Spielcasinos. Hier war es schon trocken, windstill und ein flauschiger Teppich schonte unsere Isomatten.
Der rege Personenverkehr über diese Treppe war zum Teil spannender als mancher Krimi. Ich vertiefte mich in ein Buch und las es in einem Zuge durch. Konni passte seinen Schnarchrhythmus dem Wellengang an und bekam nichts mit was um ihn herum geschah. Somit wurde nur ich Zeuge einer kleinen Schlägerei unter zwei jungpubertierenden, testosterongesteuerten Möchtegernmännern, die sich- wie soll es anders sein – um ein Mädel klopften.
Bis dieser Tohuwabohu abgeklungen war dauerte es eine ganze Weile und ich konnte nicht mehr in den Schlaf finden.
Von wegen eine Seefahrt die ist lustig…
Konni öffnete gut ausgeschlafen am nächsten Morgen seine Glotzbobbel, während ich tiefe Augenringe durch massiven Schlafmangel vorweisen konnte.
Wir frühstückten und suchten uns dann einen guten Aussichtspunkt, damit wir die Hafeneinfahrt in Venedig gut sehen konnten.
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