Wir wollten die Strecke von Quetta bis zur Grenze in einem Rutsch absolvieren und so verließen wir unser Nobeldomizil recht früh am Morgen.
Da die Tankstellen auf diesem Streckenabschnitt rar gesät waren, füllten wir unsere Tanks und Ersatzkanister bis zum Rand.
Die Fahrt verlief völlig problemlos – ohne Eskorte! Wir konnten ein zügiges Tempo an den Tag legen und die Kilometer hinter uns lassen. Die Straße bis Dalbandin war eigentlich ganz in Ordnung und daher konnte ich die negativen Kommentare in den Internetforen nicht wirklich nachvollziehen.
Durch den starken, gleichmäßigen und heißen Seitenwind fuhren wir auf super ausgebauten Straßen ständig in Schräglage und unsere Maschinen süffelten den Sprit geradezu in einem Schluck weg.
Daher mussten wir mitten im Wüstengebiet die Ersatzkanister zücken und in die durstigen Bikes schütten.
Am späten Nachmittag erreichten wir die Grenzstadt Taftan. Auf der Suche nach einer Unterkunft wurden wir auf das Custom-Gebäude verwiesen.
Hier wurden wir von Inspector Safdar Ali herzlichst begrüßt. Er bearbeitete unsere Carnets, versorgte uns mit Tee und Keksen und erzählte uns eine ganze Menge über sein Land.
Da es in seinen Augen kein angemessenes Hotel in Taftan gab, bot er uns an, unsere Zelte direkt vor dem Gebäude auf einer Rasenfläche aufzustellen. Wir freuten uns darüber und während Claus und Kämmi einen neuen Kettensatz auf Kämmi´s Bike aufzogen, baute ich die Zelte auf.
Pünktlich mit dem Eintreffen der Dunkelheit hatten wir fast alles fertig. Den Rest wollten wir am nächsten Morgen machen.
Wir wuschen unsere Hände und wurden dann von unserem Inspector in sein Zimmer zu einem köstlichen pakistanischen BBQ eingeladen.
Es war ein sehr netter und informativer Abend, denn wir erfuhren einiges über die Problematiken mit der Pakistan zu kämpfen hat. Und ich muss sagen, wenn ich dass alles im Vorfeld gewusst hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht so unbeschwert durch dieses Land gefahren.
Nachdenklich hüpften wir in dieser Nacht in unsere Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen durften wir nochmals mit dem Inspector frühstücken.
Danach packten wir unsere sieben Sachen zusammen und verließen Pakistan – ein Land mit vielen schönen Eindrücken!